Liebe Leserin, lieber Leser!
Ich möchte hier den momentanen Stand (30. März 2020) der Dinge weitergeben, was die Kirchengemeinde betrifft. Er richtet sich nach den staatlichen und kirchlichen Vorgaben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, und verfolgen Sie die jeweils aktuellen Nachrichten aus Politik und Gemeinde. Danke!
Gottesdienste sind leider bis auf weiteres, „mindestens aber bis 19. April, auch für die Karwoche und Ostern“, abgesagt. Deshalb ist in unserem Gemeindebrief erstmals keine Gottesdienst-Seite. Taufen und Trauungen müssen verschoben werden. Die Konfirmation wird verschoben, und ebenso die Jubiläums-Konfirmation. Bei den Trauerfeiern ist nur noch eine Zeremonie am Grab erlaubt, und an der dürfen höchstens 15 Personen teilnehmen. Außerdem muss eine Bekanntmachung des Bestattungstermins in der Presse unterbleiben. Abschied nur noch im engsten Kreis. Das tut weh, wenn man einen Menschen lieb hatte! Veranstaltungen in der Gemeinde müssen entfallen, Sitzungen dürfen nicht mehr stattfinden, Geburtstagsbesuche im üblichen Sinn auch nicht mehr. Und täglich kommen Updates, Empfehlungen und Anordnungen. Vieles kann nur vage geplant werden.
Aber es gibt in dieser außergewöhnlichen Zeit auch Angebote fürs Leben. Anstelle eines Gottesdienstes in unserer Kirche gibt es unter dem Motto „Hilfe zum Glauben“ über das Dekanat Ansbach jeden Tag eine kurze Andacht und jeden Sonntag einen Gottesdienst (ansbach-evangelisch.de / Kirche zuhause). Viele nützen die Angebote im Fernsehen: BibelTV, ERF und weitere Sender. „Mittel-alte“ Zuschauer mögen sicher die Predigten von Andreas Herrmann, z.B. sonntags ½ 10 auf Anixe; evtl. auch von Leo Bigger vom ICF. Es gibt ganz viele gute Angebote. Und Radio8 ist bei zahlreichen Hörern am Sonntag um 7 bereits eingespeichert. Für Kinder finden sich ebenfalls tolle Impulse („Kirche mit Kindern“, kirche-entdecken.de). Vielleicht haben Sie auch von der Aktion „Licht der Hoffnung“ gehört. Wenn abends die Glocken zum Gebet läuten, können wir Gemeinschaft haben, ohne dass wir zusammen sind: Wir zünden daheim eine Kerze an, hören auf die Glocken, beten das Vaterunser und bitten Gott um Erbarmen und um das Ende der Krise. Neben dieser Aktion haben sich noch viele ähnliche entwickelt (siehe Internet). Gern können Sie im Pfarramt oder bei anderen Christen anrufen, wenn Sie in diesen Tagen ein paar Worte wechseln wollen und Ermutigung brauchen. Vielen tut es auch gut, wenn sie eine aufbauende App mit einem Bibelvers bekommen. Vielleicht braucht jemand eine konkrete praktische Hilfe. Ich denke, dass viele versorgt sind. Wenn Sie aber Bedarf haben, wo man auch mal was besorgen kann etc. – bitte melden Sie sich.
Daneben sind Lieder ein großer Schatz in dieser Zeit. Vielleicht frischen Sie mal wieder alte Verse und Melodien (vom Gesangbuch) auf. Und daneben gibt es auch viele neue. Mir gefällt z.Zt. sehr der song von Martin Pepper: „Kraft in schweren Zeiten“.
Außerdem haben wir ja unsere Bibel mit den Psalmen und mit ganz vielen Verheißungen … In allem aber: „Lasst uns aufsehen auf Jesus!“ (Hebräer 12, Vers 2) Der Auferstandene hat noch immer die Fäden in der Hand, und die Tür zu seinem Herzen ist offen. Er ist nur ein Gebet weit entfernt.
Ihr Pfarrer Rainer Grimm
Lieber Pfarrer Grimm,
im Gottesdienst vorgestern haben Sie um Meinungen gebeten. Dem komme ich gerne nach:
Für mich hatte die „Veranstaltung“ mehr trennendes als einigendes. Es ist für mich kpl. unverständlich, dass zusätzlich zum Abstandsgebot, das gut realisiert werden kann, Handdesinfektion, Mund-Nase-Bedeckung sein müssen. Das ist für mich kein Gottesdienst, in dem ich mich wohlfühle.
Eine fröhliche Verkündigung ist so nicht möglich.
Ich kann alle Kirchengemeinden verstehen, die unter diesen Umständen keinen Gottesdienst durchführen.
In Zukunft werde ich gerne wieder Gottesdienste besuchen, sobald dies unter vernünftigen Rahmenbedingungen möglich ist.
Ich bitte meine Kirche darum, sich für vernünftige Rahmenbedingungen einzusetzen.